Kastration oder Sterilisation beim Hund?

Viele Hundebesitzer, die keinen Nachwuchs wollen, entscheiden sich für eine Kastration oder Sterilisation beim Hund. Doch dann sehen sie sich vor die folgenden Fragen gestellt: Welche Methode bringt mehr Vorteile? Welche ist teurer? Welche ist mit mehr Risiken für mein Tier behaftet? Und gibt es einen Schutz vor den entstehenden Kosten? Auf diese Fragen wollen wir in diesem Artikel näher eingehen, damit Sie alles über die Kastration oder Sterilisation beim Hund wissen!

Kastration oder Sterilisation beim Hund – der Unterschied beider Methoden

kastration oder sterilisation beim Hund Bei der Kastration werden unter Vollnarkose die Keimdrüsen entfernt, die die Sexualhormone produzieren. Das sind die Hoden beim Rüden bzw. die Gebärmutter und die Eierstöcke bei der Hündin. Dieser Eingriff unterbindet nicht nur die Fortpflanzung, sondern auch das Sexualverhalten. Denn die Sexualhormone, die über diese Organe produziert werden, fehlen nach dem Eingriff natürlich. Daher hat ein kastrierter Rüde nicht mehr das Verlangen, eine Hündin zu decken, und eine Hündin möchte nicht mehr gedeckt werden.
Bei der Sterilisation hingegen werden die Keimdrüsen nur „abgebunden“ bzw. vom Rest des Organs getrennt. Beim Rüden durchtrennt man daher die Samenleiter, bei der Hündin die Eileiter. Bei der Hündin kann es sein, dass dieser Eingriff einige Jahre später wiederholt werden muss.

Welcher Eingriff hat die meisten Vor- bzw. Nachteile?

Die Kastration oder Sterilisation beim Hund sollte man kritisch betrachten. Als hauptsächliche Vorteile kann man die Vermeidung einer Trächtigkeit nennen sowie bei der Kastration das Verhindern von Hoden- bzw. Gebärmutterkrebs – logisch, diese Organe wurden ja auch entfernt.
Doch neueste Studien haben gezeigt, dass bei einer Kastration das Risiko für andere Krebsarten steigt! So bekommen kastrierte Hunde beispielsweise viel häufiger und früher Knochenkrebs, Mastzelltumore, Milztumore und der Rüde zudem Prostatakrebs. Ob sich dieses Risiko auch bei der Sterilisation erhöht, ist noch nicht erforscht.

Unterschied Kastration / Sterilisation (Kurzvideo 1.27 min)

Der Hormonhaushalt wird durch die Entfernung der Sexualorgane negativ beeinflusst. Daher hat eine Kastration beim Hund auch immer negative Auswirkungen auf das Immunsystem, das maßgeblich von Hormonen beeinflusst wird. Infektionen, Pilze und Parasiten haben so ein leichtes Spiel. Auch Fettleibigkeit und Harninkontinenz treten bei kastrierten Hunden sehr häufig auf, abgesehen von möglichen Wesensveränderungen; zudem hat man einen Zusammenhang mit Kreuzbandrissen und Hüftgelenksarthrosen festgestellt. Das ist bei der Sterilisation nicht der Fall.
Andererseits ergeben sich gerade bei sterilisierten Hündinnen im Alter häufig Probleme. So berichten viele Halter von schlimmen Gebärmuttervereiterungen, was eine sog. Notfallkastration bei der Hündin zur Folge haben kann. Das ist bei der Kastration natürlich nicht der Fall.
Man kann also sagen, dass die Kastration oder Sterilisation beim Hund gleichermaßen viele Risiken für das Tier bergen. Ist das Tier gesund, sprechen diese Fakten also gegen einen solchen Eingriff.

Wann ist die Kastration oder Sterilisation beim Hund notwendig?

Wie gesagt, muss ein gesunder Hund gar nicht kastriert oder sterilisiert werden. Während der Läufigkeit muss man dann einfach gut achtgeben, dass die eigene Hündin nicht zu jedem Rüden läuft bzw. der eigene Rüde nicht den „Mädels“ hinterherstellt. Mit einer konsequenten Erziehung sollte das aber kein Problem sein.
Anders sieht es aus, wenn der Hund an einem Gebärmutter- bzw. Hodentumor leidet. Hier hilft leider die Sterilisation nicht – das Tier muss in den meisten Fällen kastriert werden, um den Tumor zu entfernen. Aber: Wird der Krebs rechtzeitig entdeckt, ist oft eine Chemotherapie möglich. Diese schlägt bei Hunden viel besser an als beim Menschen und es gibt auch nicht so viele Nebenwirkungen. Daher sollte bei einem kleinen Tumor lieber erst eine Chemo versucht werden. Hilft diese nicht, kann der Hund immer noch kastriert werden.

Wie teuer ist die Kastration oder Sterilisation beim Hund?

Die Antwort auf diese Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen natürlich vom Geschlecht des Hundes: Bei einer Hündin ist der Eingriff komplizierter und daher schon teurer. Aber auch Alter, Gewicht und genereller Gesundheitszustand spielen eine Rolle. Dazu kommt, ob es sich um eine Not-Operation (bei der Kastration) handelt, etwa wenn der Hund bereits Hoden- oder Gebärmutterkrebs im Endstadium hat. Denn eine solche Notfall-OP ist um einiges teurer als ein routinemäßiger Eingriff.
Pauschal kann man sagen, dass die Kastration oder Sterilisation beim Hund für den Rüden mindestens 150€, für die Hündin mindestens 300€ kostet. Durch die oben genannten Faktoren und auch die Wahl des Tierarztes können weitere Kosten entstehen. Eine vollständige Kastration durch eine Gebärmutter Entzündung liegt zwischen 800 Euro und 1.800 Euro. Bei einem bestehenden Tumor sind jedoch auch Kosten von bis zu 4.000€ möglich!

Gibt es eine Versicherung, die diese Kosten für mich übernimmt?

In der Tat: Die Hundekrankenversicherung und die Hunde-OP Versicherung tragen die vollen Kosten bei einer Kastration. ABER: Das ist nur der Fall, wenn sie z.B. durch Krebs oder eine Gebärmutterentzündung medizinisch gesehen notwendig ist! Die Kastration als präventive Maßnahme wird jedoch von einigen Hundeversicherungen zumindest bezuschusst.


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