Kastration Hündin – Vorteile, Nachteile und Risiken

Nicht wenige Hundebesitzer haben eine kastrierte Hündin im Haus. Für eine Hundekastration bei der Hündin gibt es die verschiedensten Gründe; angefangen bei der unerwünschten Läufigkeit bis zu einer schweren Erkrankung der Gebärmutter. Doch welche Gründe für eine Kastration sind für den Hund selbst wirklich wichtig? Und gibt es nicht auch Nachteile einer Hundekastration bei der Hündin? Folglich sollte über eine Sterilisation oder Kastration einer Hündin gut nachgedacht werden. Wir informieren Sie hier über die gesundheitlichen Risiken – zum Wohle Ihres Vierbeiners!

Kastration Hündin – Wann ist sie wirklich sinnvoll?

Natürlich ist die Kastration Hündin sinnvoll, wenn Erkrankungen der Geschlechtsorgane die Ursache sind. Etwa wenn die Hündin Gebärmutterkrebs hat, einen anderen bösartigen Tumor oder auch eine ständige Scheinschwangerschaft besteht. Denn eine häufige Scheinschwangerschaft beim Hund führt widerum sogar häufig zu Tumoren.
Kastration Hündin Diese medizinisch notwendigen Gründe, incl. der Hundekastrationspflicht einiger Bundesländer, sollten jedoch die einzigen Gründe für eine Kastration bei Hündinnen bleiben! Beziehungsweise begründet die Notwendigkeit, die eine Hundekastration bei der Hündin sinnvoll erscheinen lässt. Ein weiterer sinnvoller Grund wäre z. B. auch, wenn in einer Familie sowohl ein unkastrierter Rüde als auch eine unkastrierte Hündin leben. Sind alle Familienmitglieder Vollzeit arbeiten und die Hunde viel zusammen allein, kann so schnell eine ungewollte Trächtigkeit entstehen. Wer seine Hunde in dieser Zeit nicht trennen kann – etwa weil die Wohnung sonst zu klein ist oder die Hunde psychisch unter der Trennung leiden -, sollte daher eine Kastration in Erwägung ziehen. In jedem Fall ist es ratsam, sich ausführlich vom Tierarzt beraten zu lassen, bevor man eine vorschnelle Entscheidung trifft. Denn ansonsten kann es sein, dass man diese schnelle Hundekastration bei der Hündin bereut, wie Sie im Folgenden sehen werden!

Step by Step einer Kastration beim Tierarzt (Video 2.33 min)

Nachteile und Risiken der Hundekastration bei der Hündin

Bisher hatte man angenommen, dass eine rechtzeitige Hundekastration bei der Hündin vor allem die Entstehung von Tumoren verhindert. Natürlich ist das gerade bei Eierstocktumoren der Fall; diese werden schließlich bei der Kastration entfernt. Einige Tierärzte machen Aussagen wie:„Jede 4. Hündin, die nicht rechtzeitig vor der 2. Hitze kastriert wird, erkranke an Mammatumoren“ (Anmerkung: 50% sind bösartig und enden in 75% der Fälle tödlich). Neueste Studien haben jedoch herausgefunden, dass weder die Aussage dieser Tierärzte noch diese Prognose zutreffend ist! Ganz im Gegenteil: Das Risiko einer Krebserkrankung steigt sogar bei kastrierten Hunden um ein Vielfaches. Das Risiko für Knochenkrebs erhöht sich beispielsweise um das Drei- oder Vierfache. Zudem treten solche Tumorerkrankungen bei Hunden nicht nur häufiger, sondern oft auch früher und viel heftiger auf.
Hund zu dick Weiterhin sind kastrierte Hündinnen häufiger fettleibig, harninkontinent (Wahrscheinlichkeit liegt zwischen 1 bis über 20% vorwiegend bei Bernhardiner, Bobtail (Old English Sheepdog), Bouvier des Flandres, Collie, Dobermann, Irish Setter, Rottweiler und Riesenschnauzer) und von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen.

Mögliche Folgen einer Kastration beim Hund sind auch Haarverlust z. B. bei Kurzhaarteckeln in den Flankenbereichen und Haarkleidveränderungen beim Irish Setter, Gordon Setter, Cavalier King Charles Spaniel, rotem Cocker Spaniel und Langhaarteckel. 1/3 der Langhaarrassen wie Setter, Cocker und Retriever bekommen u. U. wieder ein Welpenfellkleid.

Inkontinenz als mögliche Folge einer Kastration

Aus den o.g. Krankheitsbildern ergeben sich oft weitere Erkrankungen; ein übergewichtiger Hund bekommt z.B. schneller Probleme mit den Gelenken. Man hat ebenfalls festgestellt, dass gerade kastrierte Hunde häufiger an Kreuzbandrissen und Hüftgelenksarthrosen leiden.
Auch das Verhalten Ihres Vierbeiners kann sich nach einer Hundekastration bei der Hündin verschlechtern. Denn die Kastration einer Hündin ist ein schwerer Eingriff in den Hormonaushalt – und Hormone wirken sich eben ganz extrem auf die Psyche aus. Viele Hündinnen haben Wesensveränderungen und werden durch die fehlenden Östrogene noch „grimmiger“ und aggressiver (bis zu 10%). Durch diese Veränderung des Hormonhaushalts wird zudem das Immunsystem beeinträchtigt. Kastrierte Hunde neigen also eher dazu, sich Infektionen, Pilze oder Parasiten einzufangen.

Auch Tumore können eine mögliche Folge einer Kastration sein

Verschiedene veröffentliche Studien belegen auch die grundsätzlich erhöhte Anfälligkeit von bestimmten Krebsarten, bei ganz bestimmten Hunderassen:

  • Knochentumore beim Rottweiler
  • Lymphkrebs beim Golden Retriever
  • und eine besonders agressive Form eines Milztumors beim Magyar Vizsla

Und zu guter Letzt: Eine Hundekastration bei der Hündin ist ein viel komplizierterer Eingriff als beim Rüden. Denn bei der Hündin muss schließlich ein nicht gerade kleiner Bereich des Bauchraumes geöffnet werden. Ist das Tier an sich gesund, spricht eigentlich außer einer Notfallkastration nichts dafür, dem Tier diese OP und die lange Wundheilung danach zuzumuten.

Am besten stellen Sie sich selbst mal die Frage, mit welcher Zukunftsvision Sie besser klar kommen:

  1. In Kauf zu nehmen, dass Ihre Hündin irgendwann vielleicht eine Gebärmutter Entzündung oder Milchleisten Entzündung bekommt und im Zuge dessen automatisch zwangskastriert werden muss, aber vielleicht erst mit dem 9. Lebensjahr – oder
  2. Sie entscheiden sich frühzeitig für eine Kastration aus rein vorsorglichen Gründen und nehmen dadurch billigend Kreuzbandriss und Arthrose in Kauf, um vorzeitig evtl. die Diagnose Hämangiosarkom (bösartiger Milztumor) bzw. Lymphom oder Osteosarkom zu erhalten (geringe Heilungschancen!)

Hat die Hundekastration bei der Hündin aber nicht auch Vorteile für mich als Halter?

Beim Rüden spielen hier vor allem Argumente wie das ständige Markieren, das „Rammeln“ oder auch das starke Interesse an läufigen Hündinnen eine große Rolle. Bei der Hündin selbst wird aber gern eine Kastration durchgeführt, um sich die „Sauerei“ der Läufigkeit zu ersparen. Dies sollte durch die vielen Risiken bei einer Kastration aber eigentlich keine Option sein! Es gibt schließlich genug Mittel und Wege, um das Tier und auch die Wohnung in der Zeit der Läufigkeit sauber zu halten. Außerdem: Wiegt dieser eingesparte Aufwand, der sowieso nur zwei Mal im Jahr ansteht, die möglichen Krebserkrankungen usw. etwa auf? Unserer Meinung nach ist das definitiv nicht so!
Auch die landläufige Meinung, dass kastrierte Hunde ruhiger und ausgeglichener sind, trifft selten wirklich zu. Eine Schäferhündin wird man durch eine Kastration kaum zum „gemütlichen Sofahund“ machen – ebenso wie natürlich eine Bulldoggen-Hündin vom Gesamtwesen her auch ohne Kastration schon viel ruhiger im Verhalten ist als eine aktivere Rasse. Wer seinen Hund also durch die Kastration leichter erzieh- bzw. händelbar machen möchte, sollte lieber überlegen, ob nicht eine andere Rasse besser zu ihm passen würde.
Vor einer Hundekastration bei der Hündin sollten Sie sich also unbedingt überlegen, ob Ihnen die angeblichen Vorteile es wert ist, dass Ihr Tier später womöglich schwer erkrankt. Schließlich möchte man bei einem großen Milztumor nicht denken: „Hätte ich sie damals nur nicht kastrieren lassen!“

In welchem Alter sollte eine Hundekastration bei der Hündin durchgeführt werden?

Wenn Sie dennoch eine Hundekastration bei der Hündin durchführen lassen wollen, sollten Sie unbedingt das Alter Ihres Hundes bedenken! Denn gerade bei älteren Hunden ist jede Operation durch die Narkose ein hohes Risiko. Ist eine ältere Hündin gesund, sollte man sie daher nicht noch kastrieren lassen. Bei einem Tumor oder einer Gebärmutterentzündung sieht das natürlich anders aus. Hier kann die OP schließlich das Leben des Vierbeiners retten, auch wenn sie selbst ein Risiko darstellt.

Kastration beim Junghund

Bei Junghunden gibt es die Möglichkeit, die Hündin vor der ersten Läufigkeit zu kastrieren (ab einem Alter von einem 1/2 Jahr). Dann spricht man von Frühkastration. Diese Methode wird noch immer diskutiert. Einerseits soll die Frühkastration angeblich das Risiko von Brustkrebs vermindern. Allerdings haben ohnehin nur zwei Prozent (!) aller Hündinnen ein erhöhtes Risiko, diese Krebsart zu entwickeln. Zudem sollen früh kastrierte Hündinnen oftmals in der normalen Entwicklung ihres Sozialverhaltens gestört sein. Die häufigsten Probleme sind hier Trennungs- und Verlustängste und ein stärkeres Fluchtverhalten.

Kastration beim Arbeitshund

Arbeits-, Blinden- und Hütehunde sollten jedoch nicht vor der Vollendung des 1. Lebensjahres kastriert werden, da sonst mit einer verminderten Lernfähigkeit zu rechnen ist.

Aufgrund der Risiken bei älteren und jüngeren Tieren empfiehlt es sich, eine gesunde Hündin – wenn überhaupt – nur nach der ersten Läufigkeit zu kastrieren. Viele Hundekenner sprechen sich sogar dafür aus, bis nach der dritten Läufigkeit zu warten, da so das Tier schon seinen Charakter ohne Beeinträchtigungen festigen konnte.

Meine Hündin ist krank und muss daher kastriert werden – gibt es dafür eine Versicherung?

Hat Ihre Hündin bereits Gebärmutterkrebs, ist die Kastration natürlich wichtig, damit der Tumor sich nicht vergrößert. Eine solche Operation kann aber mehrere Hundert oder sogar Tausend Euro kosten – da die Kastration bei der Hündin aufwändiger ist als beim Rüden, ist sie ohnehin leider teurer. Das Gute jedoch: Haben Sie bereits rechtzeitig eine Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP Versicherung abgeschlossen, übernimmt diese die Kosten für Sie! Denn bei der medizinisch notwendigen Kastrationen aufgrund einer Gebärmutter Entzündung zahlt sie wie bei allen anderen Operationen auch. Zwei Fallbeispiele unserer Klienten: Hündin Lexi bekam eine Gebärmutterentzündung, als sie 9 Jahre alt war. Daher wurden bei ihr die Gebärmutter und die Eierstöcke entfernt. Kosten: 935 Euro! Eine andere Hündin musste an Weihnachten notoperiert werden, die Gebärmutter war aufgrund einer Entzündung kurz vorm platzen. Die OP-Kosten betrugen ca. 1.800 Euro. In beiden Fällen wurden die Kosten zu 100% übernommen.

Wichtig bei Vorerkrankung: einen Kastrationszuschuss können Sie noch krankheitsunabhängig und ohne Wartezeit erhalten!

Für den Fall, dass Sie noch keine Versicherung für Ihre gesunde Hündin haben sollten, gibt es eine passende Versicherung, die – je nach gewählter Variante – die Kosten einer Kastration zum Teil oder sogar komplett erstattet mittels unserer „Hundekastrationsversicherung“!

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