Pro und Contra Kastration beim Hund

Kaum ein medizinisches Thema wird unter Hundebesitzern so heftig diskutiert wie die Kastration. Viele sprechen sich für diesen Eingriff aus, andere sind strikt dagegen und würden ihren Vierbeiner nie kastrieren lassen. In diesem Artikel wollen wir aus neutraler Position das jeweilige Pro und Contra der Hundekastration vergleichen. Das soll auch Ihnen als Hundehalter bei der Entscheidung helfen, ob Sie Ihren Hund kastrieren lassen oder nicht.

Das Wichtigste vorweg: Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten!
Eine Kastration ist ein Eingriff, der nicht ohne guten Grund durchgeführt werden darf. So ist es auch im Tierschutzgesetz verankert. Daher sollten Sie sich immer gut von Ihrem Tierarzt beraten lassen, bevor Sie sich entscheiden. Zwar werden wir Ihnen im Folgenden viele Gründe Pro und Contra der Hundekastration nennen, doch ist jeder Hund ein Individuum. Daher kann im Einzelfall ein relativ unwichtiges Argument für genau diesen Hund sehr wichtig sein! Das kann jedoch nur Ihr Tierarzt beurteilen, der Ihren Vierbeiner und seine Krankheitsgeschichte bereits kennt. Schließlich kann auch der beste Online-Artikel keinen Gang zum Tierarzt ersetzen!

Argumente für die Hundekastration

Hundekastration pro und contra Natürlich ist eine Kastration unumgänglich, wenn Ihr Hund an Hoden- oder Gebärmutter- bzw. Eierstockkrebs erkrankt ist. Um die Ausbreitung des Tumors zu verhindern, hilft meist nur das Entfernen des betroffenen Organs; also eben die Kastration. In einigen Fällen reicht jedoch auch eine Chemotherapie, sodass der Hund nicht gleich kastriert werden muss. Bei kleineren Tumoren im Anfangsstadium ist diese Behandlung meist sehr erfolgreich, sodass auf eine große OP verzichtet werden kann.
Bei der Hündin macht auch manchmal eine chronische Erkrankung der Gebärmutter, etwa wiederkehrende Gebärmutterentzündungen, die Hundekastration erforderlich. Denn so erspart man dem Tier immer wieder auftretende Schmerzen. Auch eine ständige Scheinträchtigkeit, die nicht gut für die Hündin ist, wird durch die Kastration beendet.
Beim unkastrierten Rüden treten ab und zu Perianaltumore oder auch eine Periealhernie auf. Eine Periealhernie bedeutet, dass durch das Nachlassen der Stabilität des Beckenbodens Baucheingeweide im Bereich des Damms durch die Körperwand vorfallen. Betroffene Rüden haben starken Kotdrang, Schwierigkeiten und Schmerzen beim Absetzen des Kots und eine große Schwellung, in der sich Fett und eben die Eingeweide befinden, seitlich-unterhalb des Afters. Diese Krankheit kommt vor allem bei unkastrierten älteren Rüden vor.

Zudem sind einige Rassen, etwa Dackel, Bobtail, Deutscher Schäferhund und einige weitere, häufiger davon betroffen als andere.

Diese schmerzhaften Erkrankungen sind durch eine Kastration behandelbar bzw. im Vorfeld vermeidbar. Gerade Besitzer der häufig betroffenen Rassen können also überlegen, ob sie dieses Risiko durch eine Kastration verringern möchten.
Viele Hundehalter, gerade Besitzer von Rüden, führen zudem positive Veränderungen des Verhaltens ihres Vierbeiners an, nachdem er kastriert wurde. Rüden sollen beispielsweise weniger aggressiv sein, weniger markieren und das unerwünschte Rammeln einstellen. Kastrierte Hündinnen und Rüden sollen gleichermaßen leichter zu erziehen sein als ihre unkastrierten Artgenossen. Bei der Hündin führen einige zudem an, dass die lästige „Sauerei“ der Läufigkeit entfällt.
Doch wie sieht die negative Seite der Hundekastration aus?

Nachteile und Risiken der Kastration beim Hund

Es gibt leider einige Gründe, die gegen eine Hundekastration sprechen. Lange Zeit hatte man angenommen, dass man durch eine Kastration beim Hund der Entstehung von Tumoren vorbeugt. Bei Hoden- und Gebärmutterkrebs ist das natürlich auch der Fall, schließlich werden diese Organe bei der Kastration entfernt. Doch neueste Studien haben herausgefunden, dass eine Kastration die Entstehung von Tumoren sogar fördert! Das ist gerade bei den gefährlichen Mastzelltumoren, bei Prostatakrebs, Milztumoren und Knochenkrebs der Fall. Diese Erkrankungen sind selten gut therapierbar und verlaufen daher oft tödlich.

Außerdem ist eine Hundekastration immer ein schwerer Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres. Schließlich werden viele Hormone über die Geschlechtsorgane gebildet. Werden diese nun entfernt, besteht kein Gleichgewicht der Hormone mehr. Bei Hündinnen beispielsweise gibt es dann oft einen Überschuss an Testosteron, wodurch das Tier dann aggressiver und „grimmiger“ werden kann. Auch das Immunsystem ist durch diese hormonelle Veränderung betroffen. Kastrierte Hunde fangen sich durch das geschwächte Immunsystem schneller Infektionen, Viren, Pilze und Parasiten ein.

Kreuzbandriss beim Schäferhund In den Studien wurde ebenfalls beobachtet, dass kastrierte Hunde beiden Geschlechts häufiger mit Kreuzbandrissen und Hüftgelenksarthrosen zu kämpfen haben. Auch Harininkontinenz ist häufig festzustellen, vor allem bei großen Hündinnen. Weitere Nachteile sind Übergewicht und Schilddrüsenunterfunktionen.
Ein weiterer Punkt ist, dass auch die oft herbeigewünschten Verhaltensänderungen nicht eintreten. Viele Rüden markieren und rammeln weiterhin alles, „was nicht bei drei auf den Bäumen ist“. Gerade wenn diese Verhaltensweise vorher schon stark ausgeprägt war, ändert sich das leider mit der Kastration nicht. Und auch ein ruhigeres Temperament und damit leichtere „Handhabe“ des Tieres ist nicht immer gegeben. Beispielsweise wird ein kastrierter Schäferhund nicht zum gemütlichen „Sofatier“ – er braucht weiterhin genug geistige und körperliche Beschäftigung.

Abwägen von Pro und Contra der Hundekastration: Unser Fazit

Wir finden, dass die Vorteile die Nachteile der Hundekastration nicht aufwiegen können. Gerade das stark erhöhte Risiko für viele Krebsarten und Kreuzbandrisse, Übergewicht etc. ist ein äußerst wichtiges Contra-Argument. Denn wer möchte schon, dass der eigene Hund einige Jahre nach der Kastration eben wegen dieses Eingriffs schwer erkrankt?
Gerade Hundehalter, die eine Kastration aus „Bequemlichkeit“, eben z.B. wegen der Blutungen während der Läufigkeit oder des aggressiven Verhaltens ihres Rüdens, vorziehen, sollten sich diesen Schritt gut überlegen. Denn es gibt z.B. verschiedenste Wege, die Hündin und das Haus während der Läufigkeit sauber zu halten. Zudem ist eine normale Hündin nur zwei Mal im Jahr läufig – dieses bisschen Blut sollte man also für einen gesunden Hund in Kauf nehmen können. Und wer seinen Hund durch die Kastration „ruhigstellen“ möchte, sollte sich eventuell nach einer weniger temperamentvollen Rasse umsehen. Oft sind solche „Energiebündel“ jedoch einfach nicht sehr gut erzogen bzw. unterfordert. Das kann man mit dem Besuch einer Hundeschule oder mehr Beschäftigung schnell ändern, ohne den Hund gleich kastrieren zu müssen!
Alles in allem denken wir, dass eine Kastration wirklich nur dann erfolgen sollte, wenn auch eine medizinische Notwendigkeit besteht. Aber diese Entscheidung kann Ihnen keiner abnehmen.

Wenn mein Hund erkrankt und deswegen kastriert werden muss – gibt es dafür eine Versicherung?

In der Hundekrankenversicherung und Hunde-OP Versicherung ist gleichermaßen die Kastration aus medizinischen Gründen enthalten. Hat Ihr Rüde also Prostatakrebs oder ihre Hündin einen Gebärmuttertumor, übernehmen beide Hundeversicherungen die vollen Kosten des Eingriffs! Aber auch die reine präventive Maßnahme wird von einigen Versicherungen bezuschusst. In beiden Fällen greift die „Hundekastrationsversicherung“.


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